Alle wollen da weg. Einer gibt alles, um dahin zu kommen.
Der neue Blog von GrimmeOnlineAward-Nomminee Hammed Khamis

Hammed Khamis macht sich auf den Weg in den Irak. Sein Motiv: Freundschaft. Seine Mission: Wasser für Tamara. Die in Deutschland aufgewachsene Jesidin hat gerade ihr erstes Kind bekommen. Nach dem Brauch ihrer Vorfahren muss es getauft werden – mit Wasser aus der heiligen Quelle von Lalisch. Lalisch liegt im Norden des Irak. Dort, wo die Terroristen des „Islamischen Staats“ vor nicht allzu langer Zeit einen Genozid an den Jesiden verübt haben. Noch immer sind zahlreiche Jesidinnen in der Gewalt der Gotteskrieger. Hammed verspricht, der jungen Mutter diese Reise abzunehmen. Gerade, als der Kampf um Mossul seinen Höhepunkt erreicht, landet Hammeds Maschine im nahen Erbil…

Hier gehts zu Hammeds Reise in zeitlicher Reihenfolge:

Wasser für Tamara (Blog) | seinsart

Teil 1  |  Kein Wasser für Tamara

„Tamara ist vor kurzem Mutter geworden. Sie hat ein wundervolles kleines Mädchen zur Welt gebracht. Die Religion der Jesiden erfordert, ihr Kind mit dem heiligen Wasser aus der weißen Quelle in Lalisch zu taufen. Dazu müsste sie in den Irak. Weil das nicht geht, werde ich es für sie tun…“


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Teil 2  |  Die Fixerin

Hammed ist auf dem Weg zur heiligen Quelle von Lalisch, als er auf Adiba trifft. Fünf Minuten, bevor der sogenannte „Islamische Staat“ in ihr Dorf einfällt, hat sie sich auf den Weg in die Freiheit gemacht. Siebzig ihrer Verwandten kommen bei dem Genozid an den Jesiden ums Leben. Ihr Lächeln hat sie sich vom Terror nicht nehmen lassen.


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Teil 3  |  Die Geister der Unbeschreiblichen

Shingal. Die erste Station im Niemandsland, irgendwo zwischen Mittelalter und modernem Rückeroberungskrieg: Hammed Khamis stößt nicht nur in den Straßen der Stadt auf die Spuren ihrer grausamen Besetzer: „Da wo du gleich schlafen wirst, haben auch sie geschlafen. Genau hier haben sie es getan. Das Unbeschreibliche.“



Teil 4  |  Zwischen Facebook und der Front

„Beim Stöbern auf meinem Facebookprofil finde ich heraus, dass ich die eingebaute Ortungsfunktion nicht ausgeschaltet habe. Was für ein Gag – wie haben meine Freunde wohl darauf reagiert, als sie lesen konnten: „Hammed ist hier: SINDSCHAR“? In Wirklichkeit ist das kein Scherz, es war sogar sehr dumm. Ich hab nicht nur mich, sondern auch meine Begleiter in Gefahr gebracht.“



Teil 5  |  Gräber der Schande und der Scham

Hammed Khamis begegnet auf seiner Reise Opfern wie Tätern. Während die einen namenlos in großen Mengen verscharrt worden sind, verweigern deren Angehörige den Tätern jede Bestattung. Zu tief sitzen die Wunden über Nachbarn, die zu Mördern wurden.



Teil 6  |  Im Labyrinth des Grauens

Oberst Alaa nimmt Hammed mit in die Unterwelt des IS. Die Spuren, auf die sie stoßen, haben wenig zu tun mit der moralischen Überlegenheit, die die Terroristen für sich reklamieren. Als heilige Schriften in Flammen aufgehen, scheint es im wahrsten Sinne des Wortes brenzlig zu werden…



Teil 7  |  Still wie die Hölle

In Syrien werden neue Giftgas-Angriffe gemeldet, die EU zeigt sich empört und steht an der Seite des syrischen Volkes. Die neue Aufregung verbirgt indes: Nicht nur chemische Waffen vernichten Leben – und das, was nach dem Terror eines gesetzlosen Krieges von Städten und Biographien übrig bleibt, ist nicht weniger empörend… Hammed Khamis berichtet heute aus Sherfedin im Irak.


Teil 8  |  Khattuns Tränen

In Sinune tritt Hammed die legendären Sun Girls, ein Battailon von Kämpferinnen der Peshmerga. Ihre Anführerin, Khattun, war vor dem Völkermord Sängerin. In ihrer jetzigen Stellung sind Emotionen ein Luxus, den sie sich eigentlich nicht leisten kann…


Teil 9  |  12.000 Brüder

Der Tempel liegt am Fuße des Sindschar-Gebirges. Genau an jener Stelle, wo es geschehen ist. Hier an dieser Stelle haben sich tausende Menschen in die Berge gerettet, um den Schergen des IS zu entkommen. Viele von ihnen sind verdurstet, weil es sehr heiß war. Das war im August 2014. Hammed steigt vor der Kaserne aus dem Auto und schaut in Richtung des Bergs. Hundert Meter vor ihm beginnt ein alter Friedhof, auf dem Kinder spielen…


Teil 10  |  Keine Nahrung für den Hass

Wir sind an der Grenze zu Syrien. Hier gibt es nur drei Parteien: Jesiden, Schiiten und den IS. Bei den Jesiden kann ich meine Reisegenehmigung vorzeigen. Die beiden anderen Parteien interessiert sicherlich herzlich wenig, ob ich General Schescho kenne oder nicht.

 

Der Film zum Blog wurde im April 2017 auf arte ausgestrahlt. Hier geht es zum Trailer.

 

Bilder: Hammed Khamis