Alles ist in warmes Licht getaucht. Wenn sich die Blätter der Laubbäume färben und die Tage kürzer werden, gilt es, sich das positive Lebensgefühl des Sommers ins Gedächtnis zu rufen. Wie beschwingt war der Sommer, was habe ich nicht alles erlebt…?
Mal abgesehen von den schönen Sommererinnerungen, die wir bei weniger ersprießlichem Wetter aus unserer Erinnerung kramen können, sollten wir uns an den schönen Dingen erfreuen, die der Herbst selbst zu bieten hat. Lasst uns Jacke, Schal und Mütze aus dem Schrank holen und mit Familie und Freunden so viel wie möglich an die frische Luft gehen.
Wer weiß heute noch, was das Wort „Herbst“ eigentlich bedeutet? Es stammt vom englischen „harvest“, lateinisch „carpere“ (pflücken). Ursprünglich verwendete man das Wort für die Erntezeit, die Zeit des Pflückens und der reifen Früchte. In dieser Zeit war das Jahreswerk für die Bauern bald geschafft. Zur Feier und Belohnung der mühevollen Bepflanzung, Aufzucht, Pflege und eben der Ernte ist es – auch heute noch – Brauch, am ersten Sonntag des Oktobers der Natur mit einem Fest den „Erntedank“ zu erweisen.
Ich liebe vor allem die tief stehende Sonne, die Nebelfelder und die bunt gefärbten Bäume des Herbstes. Jetzt kann ich meine Kuschelpullover wieder rauskramen. Was uns der Herbst zu bieten hat? Ein einzigartiges, farbenfrohes Schauspiel der Natur. Die Blätter der Bäume werden immer bunter – ziehen von Gelb über Orange-Rot ins Violett. Auch die Kleider der Leute werden farbenfroher, als wollten sie uns daran erinnern: Zieht euch warm an, es wird bald kälter!
Aber auch auf den Wochenmärkten führen nun die Farben Regie: Die Herbstblumen Stiefmütterchen und Dahlien leuchten uns entgegen. Und die Pilz-Welt erblüht. Wer selbst sammeln gehen möchte, sollte sich unbedingt informieren. Denn es gibt viele giftige Pilze, die ihren genießbaren Freunden viel zu ähnlich sehen. Es gibt dafür auch Kurse und geführte Touren. Oder fragt eure Großeltern, die kennen sich oft noch gut damit aus. Auch Biolehrer sind gute Ansprechpartner, wenn es um Waldpilzkunde geht.
Wer jetzt einen Ausflug auf eine große Wiese macht oder einen Strandspaziergang unternimmt, wird immer wieder freudig glucksenden Kindern mit selbstgebastelten Drachen begegnen. Das erhellt die Gemüter der Zuschauer und inspiriert zum Selberbasteln.
Wenn Ende Oktober dann auch kalendarisch die Sommerzeit endet, haben die ersten Zugvögel ihre lange, kräftezehrende Reise in den Süden bereits angetreten. Eigentlich auch eine gute Idee – im Herbst die Koffer packen und ab nach Hawaii, Neuseeland, in die Türkei oder zumindest auf die Kanaren. Da kann man dann für den Winter nochmal ordentlich Wärme tanken.
Wer den Wandel der Jahreszeiten hingegen voll auskosten möchte, für den habe ich ein paar goldene Herbsttipps zusammengestellt:
7 Tipps für die goldene Jahreszeit:
- Drachen steigen lassen; macht am meisten Spaß mit selbstgebastelten Modellen und zwischen staunenden, tobenden Kindern.
- Ab in die Pilze; aber bitte nur pflücken, was ihr kennt!
- Zeit für ein Glas leckeren Federweißer, den man gut bei einer kleinen Brotzeit mit dem Liebsten genießen kann; aber auch für echte „Weiberabende“ ist er ideal geeignet…
- Halloween: Kochen, Backen und Süßes an die Kinder in der Nachbarschaft verteilen; und danach auf eine der vielen Halloweenpartys.
- Thriller lesen – gut eingekuschelt mit Kakao und Kerze, wahlweise Bücher durch Filme ersetzen. Lasst euch von einer Stadt-Bibliothek oder Freunden inspirieren!
- Nähen, Stricken, oder Klöppeln; am besten mit einem Schal anfangen, das ist am einfachsten. Wer sich zu schwierige Sachen raussucht, ist schnell demotiviert, wenn’s nicht auf Anhieb klappt.
- Sport nicht vergessen: super Wetter ist jetzt keine Ausrede mehr – die nimmt uns jedenfalls niemand mehr ab; vielleicht Schwimmen und dann in die Sauna?
Ich wünsche Euch ganz viel Freude mit dem goldenen Herbst!
Bild: klimkin