Es gibt Kirchen, es gibt Synagogen und es gibt Moscheen. In Deutschland lebt eine Vielzahl von Menschen, die eines dieser Gebäude im Rahmen ihrer Religionsausübung besuchen. Die Frage, ob eine der drei Religionen nicht zu Deutschland gehört, ist damit hinfällig. Alle drei sind längst und ganz selbstverständlich ein Teil unseres Landes geworden.
Aber wann geht ein Muslim mal in die Synagoge? Und wann besucht ein Jude eine Weihnachtsfeier in der Kirche? Beides kommt nicht oft vor. Dadurch entsteht nicht nur Distanz, es entsteht auch Unkenntnis – und im worst case Skepsis und Vorurteil.
Grund genug für Berliner Vertreter der drei abrahamitischen Religionen, neue Wege zu gehen. Seit einigen Jahren planen Sie ein sogenanntes House of One – und das am kulturellen Nabel von Berlin. Das House of One genannte Gebäude ist ein Interreligiöser Raum, der unter seinem Dach eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee beherbergen wird. Dadurch entsteht Begegnung, Nähe, im Idealfall Freundschaft.
Die Synagoge, die Kirche und die Moschee sind nur über eine gemeinsame Halle zugänglich, der zentrale Ort, architekturgewordenes Sinnbild des gemeinsamen Ursprungs der drei abrahamitischen Religionen.
In den Räumlichkeiten des House of One gibt es zahlreiche Möglichkeiten, neben den althergebrachten Festen jeder Religion gemeinsame Veranstaltungen und kulturelle Events zu zelebrieren. Immer wieder wird auf diese Weise Begegnung herausgefordert und geistige Verwandtschaft, aber auch konkrete Mitbürgerlichkeit erlebbar gemacht, physisch wie intellektuell.
Eine gute Sache – und eine Weltneuheit zudem! Wer Lust hat, die Urheber dieser Toleranz und Akzeptanz verbreitenden Idee konkret zu unterstützen, kann dies mit einer Spende oder durch den Kauf eines Ziegelsteins tun, den man für 10 Euro hier erwerben kann.
Der Baubeginn des House of One ist für das Jahr 2019 geplant. Es soll auf den Grundrissen der ältesten Kirche von Berlin entstehen. Die Petrikirche im ehemaligen Zentrum von Cölln wurde 1230 errichtet und 1964 auf politischen Druck der DDR hin abgerissen.
Hier einige der eingereichten Entwürfe, die es trotz ihrer innovativen Kraft nicht in die letzte Runde der Bauplanung geschafft haben:
Bilder: Hammed Khamis, Bundesarchiv, Bild 183-10508-0001 / CC-BY-SA 3.0
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